Eine Zeitreise unter Wasser – so stellt man sich die Erkundung archäologischer Funde im Meer vor. Viele Taucher haben bereits Wracks besichtigt und sich an der unglaublichen Flora und Fauna erfreut. Oft wird jedoch die wichtigste Information über diese touristischen Highlights vergessen. Hinter vielen steckt eine tragische Geschichte. Bei diesen Unglücken sind viele Menschen verstorben.

Der Kurs Schiffsarchäologie – 22. Schiffsarchäologisches Seminar, den Susanne B. besuchte, sollte die Teilnehmer für den Hintergrund der archäologischen Funde sensibilisieren. Natürlich war der Kurs auch spannend und Susanne hatte viel Spaß. Es wurde auf einem umgebauten Frachtschiff (Jugendschiff Likedeeler) geschlafen, das heute als Jugendherberge genutzt wird. Um zu den Wracks zu gelangen, ist die Gruppe eine Stunde aus der Warnemünder Bucht aufs Meer hinaus gefahren. Überraschend betrug die Tiefe der See trotzdem nur 9 m. Dort untersuchten sie ein Wrack, das 1922 gebaut wurde und 1922/23 sank. Dieses Wrack wurde 14 Jahre lang vermessen. In dieser Zeit ist es vermehrt zu Diebstählen durch Taucher gekommen, was eine Schändung der Grabstätte darstellt und zusätzlich die Arbeit der Archäologen erschwert. Auch auf dieses Problem wurde im Laufe des Seminars vermehrt hingewiesen. Z.B. wurden für den Bau der Nordstream Pipeline Wracks geborgen. Damit diese Grabstätten jedoch vor dem Missbrauch durch Touristen geschützt werden, wurden sie an offiziell gekennzeichneten Plätzen wieder vergraben. 

Kursteilnehmer vor dem Jugendschiff „Likedeeler“ (Foto: Gesellschaft für Schiffarchäologie e.V.)

Als nächste Exkursion steht eine 7-tägige Fahrt zum Schweriner See an. Dort sollen von verschütteten Wracks, die geborgen werden, sonographische Aufnahmen erstellt werden. Diese Wracks sind bisher noch nicht dokumentiert. Auch Verdachtsmeldungen werden überprüft. Anschließend werden die Wracks jedoch wieder vergraben, um sie nicht zu Touristenattraktionen zu machen. Das archäologische Equipment wird gestellt, sodass direkt mit der Arbeit begonnen werden kann. Diesmal begleitet Heike K. Susanne als Fotografin. So wird die wertvolle Arbeit auch für interessierte Außenstehende dokumentiert.