Martin Jansen, CMAS***/Tr-C, TG-Lingen

„Du brauchst eigentlich nur dein Gesicht!“ Mir verschlägt es kurz die Sprache. Dies war die Antwort auf meine Frage, was ich alles mit ins Wasser nehmen müsste. Holger, der Leiter des SK-Apnoe 1, zu dem ich mich angemeldet hatte, hatte geantwortet. „Alter Apnoe-Taucherwitz, oder?“ Mehr fiel mir nicht dazu ein.

Aber nun zum Anfang – genauer gesagt zum 01.01.2023. Ihr merkt schon? Neujahresvorsätze!!! Ich lag auf meinem Sofa und sinnierte darüber, wie ich sinnvoll an LEs (Lerneinheiten) kommen könnte. Um meine Trainerlizenz zu erhalten, muss ich innerhalb von vier Jahren 30 LEs sammeln.

Ich muss meine Weiterbildungsfreudigkeit unter Beweis stellen. Ich durchstöberte die Homepage des TLN und stieß auf den Kurs SK Apnoe 1. Leichten Kontakt zu Apnoe hatte ich bereits im Vorbereitungslehrgang zum Trainer-C und war da schon irgendwie fasziniert. „Die Fähigkeit, länger die Luft anhalten zu können, als es von der Natur aus vorgegeben ist“. SK-Apnoe 1 bringt sogar 6 LEs und findet statt in Lingen. Volltreffer. Gebucht.

Wir trafen uns am 04.03.2023 in der Jugendherberge zu Lingen. Wir waren ca. 14 Teilnehmer aus Vereinen in ganz Niedersachsen. Vormittags gab es Theorie, Vorstellungsrunde, Interessen, Beweggründe der Teilnehmer usw. Organisatorisches: Check von Tauchpass, TTU, Unterricht über bekannte Dinge wie Tauchsicherheit, die verschiedenen Gas-Gesetze, Dehydratation, Tauchunfälle und unbekannte Dinge wie die Verbesserung der O2-Toleranz per Tabellentauchen.

Nachmittags ging es zur Praxis im Schwimmbad Linus in Lingen. Es gab Demonstrationen der Veränderungen von Puls und O2-Sättigung bei Hyperventilation und Apnoe. Dies am lebenden Körper von Connie. Dehnübungen, Entspannungsübungen und das Umsetzen der theoretischen Lerninhalte in die Praxis folgten. Zum Beispiel wurden Atemübungen nach der CO2-Tabelle trocken in Sportbekleidung am Beckenrand auf einer Yogamatte geübt, bevor es dann ins Wasser ging.

Ich konnte bereits jetzt feststellen, dass ich durch Dehnung, Entspannung und mentale Vorbereitung in der Lage bin, die Luft länger anzuhalten als zuvor. Das Streckentauchen war als nächstes an der Reihe und es war überraschend zu sehen, wie viel Auftrieb ein 5mm-Anzug bieten kann. Unter der Anleitung von Holger und seinem Team wurden wir mit den Streckenübungen vertraut gemacht, wobei das VDST-Limit bei 75m lag und bereits 50m eine Herausforderung darstellten. Dennoch konnte ich feststellen, dass mit entsprechender Vorbereitung mehr möglich ist, als man denkt.

Am Abend kehrten wir zur Jugendherberge zurück und absolvierten die theoretische Prüfung. Am nächsten Morgen übten wir im Schwimmbad Linus in Lingen Dehn- und Entspannungsübungen und setzten die theoretischen Lerninhalte in die Praxis um, einschließlich Atemübungen nach der O2-Tabelle. Wir übten erneut das Zeittauchen und Streckentauchen und erhielten genauere Anweisungen zur Sicherung unseres Buddys. Ich konnte eine deutliche Verbesserung beim Zeittauchen feststellen und erreichte sogar eine Zeit von 2 Minuten und 58 Sekunden!

Gegen Mittag trainierten wir alle noch einmal das Bergen unseres Buddys, bevor der SK-Apnoe 1 abgeschlossen wurde. Außerhalb des Schwimmbads trafen wir uns alle und erhielten unsere Tauchpässe zurück. Holger teilte mit, dass im Sommer der SK Apnoe 2 am Kreidesee Hemmoor angeboten werde. Die gesamte Gruppe, einschließlich Holger und seinem Team, und ich als Teilnehmer fanden sehr gut zusammen. Die SK-Leitung verstand es, uns alle von Anfang bis Ende zu konsolidieren.

Ich kann diesen Kurs nur empfehlen und es lohnt sich, daran teilzunehmen, um zusätzliche Erfahrungen im Apnoetauchen zu sammeln, neue Freunde zu finden und natürlich weitere Fragen zu stellen. „Habe ich nicht immer mein Gesicht dabei?“